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Mit dem Ende meines Studiums entwickelte sich der Wunsch vor dem Eintritt in die Welt der „Erwachsenen“ erst einmal ein wenig mehr über Mutter Erde, die Menschen und vor allem über mich selber zu lernen. Für mich stand somit fest, dass das Karrieremachen, die Bausparverträge und die dicken Autos vorerst einmal anderen überlassen bleiben sollten. Um aber trotzdem produktiv zu sein und vielleicht einen Mehrwert zu schaffen, habe ich nach einer Möglichkeit gesucht, andere an  meiner persönlichen Entwicklung teilhaben zu lassen. Auf der Erkenntnis aufbauend, dass man nur weitergeben kann, was einem am Herzen liegt, kam mir die Idee, eines meiner liebsten Sportgeräte, die Slackline, als Werkzeug für ein Sport- und Entwicklungshilfeprojekt zu nutzen. Dieses „schlaffe“ (slack) Band (line), das zwischen zwei Bäumen gespannt wird, eignet sich, meiner Meinung nach, wie kein anderes Sportgerät für den Einsatz an Orten , wo vielen Kindern mit geringen Mitteln der Zugang zu sportlicher Aktivität ermöglicht werden soll. Als Projektland kam mir sofort Indien in den Sinn, da mich dieses, aus unserer Perspektive arme Land und dessen reiche Kultur seit einiger Zeit in seinen Bann zieht. Bei meiner Suche nach einer geeigneten Einrichtung stieß ich mit großer Bewunderung auf die Aktivitäten des Vereins Back-to-life e.V., der im Kampf gegen Lepra und sozialen Abstieg bemerkenswerte Arbeit leistet. Aus der Idee entwickelte sich das Projekt SOCIAL_LINE in dessen Rahmen ich im Herbst diesen Jahres in Benares (Varanasi) den derzeit knapp 100 Kindern des Waisenhauses einen Platz zum Slacklinen baue und im Rahmen von Workshops das Slacklinen beibringen werde. 
Um den ökologischen Fußabdruck der Reise so gering wie möglich zu halten, kam mir die Idee - auf den Spuren von Philosophen, Heiligen, Gewürzhändlern und Hippies - den Landweg entlang der Seidenstraße zur Anreise zu wählen. Das Fahrrad ermöglicht mir dabei wie kein anderes Fortbewegungsmittel unabhängig, flexibel und behutsam vom Bekannten ins Unbekannte zu gleiten und das Land und die Menschen aus der Perspektive eines Reisenden zu sehen. Außerdem möchte ich mit der Aktion Anreiz schaffen, sich durch Spenden an der Unterstützung des Vereins Back-to-life e.V. zu engagieren. Wie genau das funktioniert, erfährst Du unter der Rubrik „Flaschenpost“.


Ich wünsche Euch viel Freude beim Lesen dieses Blogs und eine gute Zeit! 


"Die hohe Bewertung der Minute, die Eile als wichtigste Ursache unserer Lebensform ist ohne Zweifel der wichtigste Feind der Freude. Möglichst viel und möglichst schnell ist die Losung. Daraus folgt immer mehr Vergnügung und immer weniger Freude."  
Hermann Hesse – Lektüre für Minuten -


                                          Euer Philipp*